📝 Planungs-Checkliste für Regenwassernutzungsanlagen
Prüfen Sie vor der Installation alle wichtigen Punkte: Haushaltsgröße, Dachfläche, Nutzungsarten, Budget und rechtliche Anforderungen. Drucken Sie diese Checkliste aus (Strg+P / Cmd+P) und haken Sie alle Punkte ab.
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Quelle: regenwasser-haushalt.de | Stand: Januar 2025 | Basierend auf DIN 1989-100
👨👩👧👦 1. Haushalt & Wasserbedarf
Anzahl der Personen im Haushalt bestimmt die Zisternengröße (2 Pers: 3-4 m³, 4 Pers: 6-8 m³, 6 Pers: 8-10 m³)
☐ Toilettenspülung (WC) – größtes Einsparpotenzial (34-39 L/Person/Tag)
☐ Gartenbewässerung – ideal, kalkfrei (5-15 m³/Jahr)
☐ Waschmaschine (60°C+) – mit Einschränkungen (6.000 L/Jahr)
☐ Hausreinigung (Terrasse, Auto, Fenster) – unbegrenzt nutzbar
WC: 12.500 L/Person/Jahr + Garten: 5.000-15.000 L + Waschmaschine: 6.000 L
Rasen: 60-80 L/m²/Monat, Gemüse: 10-30 L/m²/Woche
🏠 2. Dachfläche & Regenwasserertrag
Berechnung: Länge × Breite des Gebäudes (projizierte Fläche)
✅ Geeignet: Tonziegel (0,9), Betondachstein (0,8), Schiefer (0,9), Metallblech (0,95)
❌ Ungeeignet: Kupfer, Zink, Blei (Schwermetalle!), Asbest, bituminöse Dachbahnen (PAK)
⚠️ Eingeschränkt: Gründach (0,3-0,5, nur bei 10-15 cm Substrat)
Gibt an, wie viel % des Niederschlags gesammelt werden kann
Deutschland-Durchschnitt: 805 L/m²/Jahr (2022). Prüfen: DWD Klimaatlas oder lokale Wetterstation
Formel: Dachfläche (m²) × Niederschlag (L/m²) × Dachbeiwert = ____ L/Jahr
💧 3. Zisternengröße & Technik
Formel: (kleinere Zahl aus Ertrag oder Bedarf) × 0,06 = Speichervolumen in Litern ÷ 1000 = m³
☐ Kunststoff (PE): Leicht, korrosionsfrei, 1.100-3.200 € (3-8 m³)
☐ Beton: Robust, langlebig, pH-neutral, 1.500-4.000 € (3-8 m³)
☐ Unterirdisch (bevorzugt: Lichtschutz, konstante Temperatur, Frostschutz)
☐ Im Keller (bei Neubauten, einfache Wartung)
☐ Oberirdisch (selten, Genehmigung prüfen!)
Zisterne: ca. Ø 1,5-2 m × 2-3 m Tiefe. Hauswasserwerk: 1-2 m² im Keller/Technikraum
☐ Vortex-Filter (selbstreinigend, 250-420 €, z.B. WISY, GRAF)
☐ Standard-Filter (manuelle Reinigung, 170-390 €)
Maschenweite: 0,5-0,8 mm für optimale Filtration
☐ Hauswasserwerk mit Druckkessel (2,5-3 bar, 150-460 €)
Mindest-Fördermenge: 3.000-4.000 L/h für 4-Personen-Haushalt
📮 4. Rechtliche Anforderungen & Behörden
Pflicht: Mindestens 4 Wochen VOR Inbetriebnahme anmelden! (Bußgeld: 500-2.500 € bei Nichtanmeldung)
Erforderlich für Abwassergebühren-Rabatt (20-50% Ermäßigung möglich). Wasserzähler erforderlich.
In den meisten Bundesländern verfahrensfrei bis 50 m³ (unterirdisch). Regional unterschiedlich! Beim Bauamt prüfen.
Mind. 3 m zu Gebäuden, mind. 3 m zu Nachbargrundstücken, mind. 1 m über höchstem Grundwasserspiegel
Prüfen beim zuständigen Wasserwirtschaftsamt. In Schutzzone I/II können Einschränkungen gelten.
💶 5. Budget & Förderung
Richtwerte: Neubau 4-Pers-Haushalt: 4.000-6.000 €, Nachrüstung: 5.000-7.000 €
Komponenten: Zisterne (1.400-2.200 €) + Filter (250-400 €) + Pumpe (250-400 €) + Installation (2.000-4.500 €)
☐ KfW-444 (ab März 2025, bis 90% für Kommunen, 30% für Privat)
☐ Landesförderung (Bayern 40%, BW 2.000 €, NRW max. 10.000 €, Hessen 50%)
☐ Kommunale Förderung (München 200 €/m³, Hamburg 50%, Stuttgart 1.000 €)
☐ Abwassergebühren-Rabatt (20-50% Ermäßigung bei vielen Kommunen)
⚠️ WICHTIG: Förderung IMMER vor Baubeginn / Auftragsvergabe beantragen! Nachträgliche Anträge werden abgelehnt.
Formel: Netto-Investition ÷ (Jährliche Einsparung – Wartungskosten) = Amortisation
Ziel: 8-15 Jahre (mit Förderung), 12-20 Jahre (ohne Förderung)
Prüfen bei Ihrem Wasserversorger. Deutschland-Durchschnitt: 4,00-4,60 €/m³. Je höher, desto schneller amortisiert sich die Anlage.
🏗️ 6. Installation & Fachbetrieb
Vergleichen Sie Preise, Leistungen, Referenzen und Garantien
Prüfen: DVGW Installateursverzeichnis, Referenzen, Mitgliedschaft in Fachverbänden (FBR, BTGA)
☐ Neubau: Planung von Anfang an integrieren (günstiger, 800-1.500 € Ersparnis)
☐ Nachrüstung: Leitungsverlegung aufwändiger (separate grüne Rohre notwendig)
Dauer: 1-3 Tage je nach Umfang (Erdarbeiten, Leitungsverlegung, Inbetriebnahme)
Empfohlen: Jährliche Inspektion durch Fachbetrieb (150-300 €/Jahr). Alternative: DIY-Wartung (50-100 €/Jahr)